Kurt Ackermann –Melchior Von MeckauRolf Becker – Ulrich FuggerManfred Boehm – Johann ZinkJana Březinová – Elisabeth GfattermannKarin Dorsch – Bärbel BäsingerTil Erwig – Lukas Fugger vom RehKarl Friedrich – Herzog Sigmund von TirolErnst Fritz Fürbringer – Kaiser Friedrich IIIMichael Gahr – Münzmeister BäsingerJoseline Gassen – Sybille ArztRainer Goernemann – Johann Jakob FuggerHannes Gromball – Matthäus SchwarzRoman Hájek – Ulrich Fugger (jung)Evzen Illin – Georg Fugger (jung)Ernst Jacobi – Jacob Fugger der ReicheJaroslav Kanikovsky – LangenmantelJiří Klem – Ulrich von HuttenVolkert Kraeft – Konrad RehlingerLutz Mackensy – Jacob Fugger I.Antonín Hardt – Graf EhrenbergLutz Mackey – jakob Fugger der AlteVladimír Matejček – Andeas FuggerKlaus Mikoleit – Georg FuggerClaus Obalski – Karl V. (jung)Zdeněk Podhůrský – Markus FuggerManfred Reddemann – Raymund FuggerBedřich Setena – Karl V. (alt)Erik Tabery – Mattäus EhemVladimír Pospíšil – Hans WeissVladimír Svabík – GfattermannHans Dieter Trayer – Hans FuggerDaniela Vacková – Anna FuggerKlausjürgen Wussow – Kaiser MaximilianHans Wyprächtiger – Thurzo der ÄltereVáclav Mareš – Dietrich Mattausch – Anton Fugger
1: Stadtluft macht frei 25.07.1983 2: Der Schatz im Berge 01.08.1983 3: Jakob der Reiche 08.08.1983 4: Ein Kaiser wird gemacht 15.08.1983 5: Beherrscher des Marktes 22.08.1983 6: Nichts unter der Sonne hat Bestand 29.08.1983 Fernsehfilm in 6 Teilen Deutsche Erstausstrahlung: 25.07.1983 ARD In einer Zeit wie der unseren, da die Politik zur Wirtschaftspolitik verkümmert, erscheint die Geschichteder Fugger verblüffend aktuell. Nie zuvor und kaum wieder danach bestimmte die Wirtschaft so eindeutigdie Weltpolitik wie in den Tagen Jakob Fuggers des Reichen. Er war nicht ein Mann des Staates, sondernein privater Unternehmer, der die größte Macht der Welt in Händen hielt. Der Augsburger Geldherr entschied, wann Kriege geführt und Frieden geschlossen wurde. Von ihm hing es ab, ob ein Habsburgeroder ein Valois zum Kaiser gewählt wurde. Die Fugger mischten sich letztlich sogar in Angelegenheiten des Glaubens: Ihre dubiosen Ablassgeschäftegaben den letzten Anstoß zur Reformation, und ihr Geld verhinderte, dass Mitteleuropa protestantischwurde. In der ersten Phase des Frühkapitalismus war der Staat bereits total von der Privatwirtschaft abhängig. Modellhaft spiegeln sich in jener Zeit der europäischen Geschichte – den Jahren zwischen 1480und 1560 – viele unserer heutigen Probleme. Ausbeutung der Dritten Welt, ungleiche Verteilung der Rohstoffe, Arbeitslosigkeit und Tarifkonflikte, Preiswucher und technologischer Fortschritt – all das gabes auch damals schon. Geändert haben sich seither die Produkte und die Produktionsprozesse, aber nichtdie Menschen. Sie waren damals genauso gutmütig und bösartig, fantasievoll und stupide, charakterfestund bestechlich wie heute. (ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft: Juli bis September 1983) https://www.fernsehserien.de/vom-webstuhl-zur-weltmacht Im Jahre 1978 erschien von dem deutschen Wirtschaftsjournalisten Günter Ogger1) das Buch "Kauf direinen Kaiser. Die Geschichte der Fugger", mit dem der Autor auf spannende Weise auf die ehrgeizigenund einst mächtigen Augsburger Handelsherren zurückblickt. Die Fugger1), seit 1367 in Augsburg ansässig, entwickelten das anfängliche Familienunternehmen im 15. bzw. 16. Jahrhundert zu einer prosperierenden Welthandelsmacht und würden heute als "Global Player" bezeichnet werden. Vor allemJakob Fugger, genannt "der Reiche" (1459 – 1525) festigte dieses weltumspannende Handels- und Finanzimperium, finanzierte Päpste und Monarchen des Heiligen Römischen Reiches, war in den Ablasshandel involviert und zog bei Kaiserwahlen – nicht zuletzt durch Bestechung – alle Strippen. JakobFugger war seinerzeit Europas reichster und bedeutendster Kaufmann und Bankier. Er entstammte dergleichnamigen Augsburger Handelsfamilie, die er innerhalb weniger Jahre zu einem der ersten frühkapitalistischen Unternehmen ausbaute. Die geschickte Ausnutzung des Bergregals verschaffte seinerFirma die Monopolstellung auf dem europäischen Kupfermarkt und legte so die Grundlage für die Weltgeltung und den Reichtum des Familienunternehmens der Fugger. Zu seinen Kunden im Bankgeschäftgehörten Mitglieder des Hochadels, der europäischen Königshäuser und der katholischen Kirche. Erfinanzierte Kriege und Königswahlen und sicherte so seinem Unternehmen ein rasantes Wachstum underheblichen politischen Einfluss. Sein Vermögen, das auch für heutige Maßstäbe kaum vorstellbare Dimensionen erreichte, verhalf ihm zu dem Beinamen "der Reiche". (Quelle: Wikipedia) Basierend auf dem Buch von Günter Ogger produzierte der Bayerische Rundfunk (BR) Anfang der 1980erJahre einen vielbeachteten Mehrteiler zu je sechs 60-minütigen Folgen mit dem programmatischen Titel"Vom Webstuhl zur Weltmacht" und visualisierte die Geschichte des Hauses Fugger zwischen 1368 und 1560. Das Drehbuch hatte Leopold Ahlsen1) abgeliefert, Routinier in Sachen Hör- und Fernsehspielen,Dramen und Schulfunksendungen, bereits die Mehrteiler "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck"2) (1973) und "Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicherSimplizissimus"2) (1975) stammten aus seiner Feder. Als Regisseur konnte Heinz Schirk1) gewonnenwerden, der auf eine exzellente Schauspielerriege setzten konnte, allen voran Ernst Jacobi als Jakob Fugger der Reiche. Der Charakterschauspieler verlieh dem gerissenen Augsburger Unternehmer, derschon als 19-Jähriger erkennt, dass der große Aufstieg nur in der Verbindung von Kapital und Politikmöglich ist, glänzend authentische Züge. Jacobi verschmolz scheinbar mit dieser zentralen Figur undspielte den Jakob dank eines hervorragenden Maskenbildners vom jungen Mann bis hin zum Greis. Auchdie übrigen Darsteller konnten sich sehen lassen, Namen wie Dietrich Mattausch, Rolf Becker, Lutz Mackensy, Klaus Mikoleit, Klaus-Jürgen Wussow, Volkert Kraeft oder Ernst Fritz Fürbringer warenGaranten für eine hohe Zuschauerakzeptanz. Die musikalische Untermalung hatte Hans Posegga1) (1917 –2002) beigesteuert, der ebenfalls kein Unbekannter war und nicht zuletzt durch seine Musik legendärenZDF-Adventsvierteilern wie "Der Seewolf"2) (1971), "Zwei Jahre Ferien"2) (1974), "Die unfreiwilligenReisen des Moritz August Benjowski"2) (1975) oder "Lockruf des Goldes"2) (1975) zum Erfolg verholfenhatte. Die aufwendigen Dreharbeiten in zeitgenössischen Kostümen bzw. vor geschichtsträchtigen Kulissenfanden in der ehemaligen Tschechoslowakei, unter anderem in Prag statt, vor allem wegen der geringerenProduktionskosten, aber auch weil vielfältige historische Gebäude genutzt und damit teure Nachbautenvermieden werden konnten. Das Filmteam, zu dem unzählige Komparsen zählten, bestand neben derdeutschsprachigen Crew überwiegend aus tschechischen Landsleuten, für die Kameraführung zeichneteJaroslav Kucera verantwortlich, für das Szenenbild Karel Vacek. In der aufwendigen Produktion wurde der Zeitraum des Aufstieg und Falls der Familie Fugger nachgezeichnet. Ausgangspunkt ist dabei Hans Fugger, der als einfacher Bauer nach Augsburg ging, dortdas Weberhandwerk erlernte und es vom Gesellen zum Meister brachte. Höhepunkt der Fuggerzeit wardann die Regentschaft von Jakob Fugger, genannt der Reiche, der die Firma zu einer Machtinstitution imReiche formte und als einer wohlhabendsten Männer seiner Epoche galt. Mit seinem Tode allerdingsbegann der langsame Abstieg der Familie, bis hin zur Bedeutungslosigkeit. Geschildert wird in der Seriedas Gefüge jener Epoche, der Einfluss der Kirche und des Papstes, die unruhige Zeit der Reformation undBauernkriege, die Ständegesellschaft. Ebenso die Zeit der Pest, die Judenverfolgungen und die Intrigenund Machtpolitischen Ränkespiele der zahllosen Fürsten und sonstigen Adeligen. Das Zeitalter der Fugger ist geprägt vom Wandel, vom Übergang des ausgehenden Mittelalters in eine neue Epoche. Dazuzählt auch der Fernhandel nach Amerika, dem gerade erst entdeckten Kontinent. Geschildert wird auchdas Privatleben, der Mensch, der hinter der Person des Jakob Fugger steckte. Sein persönliches Schicksalund Wirken nimmt in der Serie ein breiten Rahmen ein. Er selbst hatte erkannt, dass die Firma, die ergroß und mächtig machte, wohl kaum nach seinem Tode in dem Rahmen weiterexistieren konnte, zumal ervon seinen Verwandten nichts hielt. Mit seinem Nachfolger, Antoni Fugger, setzte dann auch der allmähliche Abstieg der Firma ein. Passend dazu der Name der letzten Folge, mit dem Titel "Nichts unterder Sonne hat Bestand." (lat: Nihil sub sole perpetuum). Dieser Ausspruch ist von Antoni Fugger überliefert.. (Quelle: Wikipedia) http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_serie/m_webstuhl_weltmacht.htm