Adelheid Arndt – SophieKaki Hunter – KatharinaAntonia Reininghaus – ChristineMatthias Habich – Jan AmeryHans Christian Blech – SellmanDominik Graf – Pavel SixtaChristian Berkel – Karol DjudkoEva Maria Meineke – KalmanWalter Taub – Doctor LustigSvatopluk Beneš – VávraJana Medřická – HankaJan Tříska – SchwerdtfegerVáclav Postránecký – Pater SvobodaKarel Heřmánek - Victor
Die drei Töchter des Dessauer Kaufmanns Sellmann, Christine, Sophie und Katharina, ziehen 1936 mitihrem Vater nach Prag, der dort eine Stellung als Direktor der Böhmischen Landesbank angenommen hat.Für die drei unterschiedlichen Frauen beginnt ein neues Leben, das der Film über einen Zeitraum von zehnJahren begleitet. Vor dem Hintergrund von Politik und Weltkrieg, der in Form von Wochenschau-Ausschnitten auftaucht, geht es dabei vor allem um ihre Beziehungen. Christine heiratet den tschechischenFabrikanten Jan Amery, bleibt nach dem Scheitern der Ehe eine erfolgreiche Geschäftsfrau und kollaboriert mit den Nazis. Sophie studiert Gesang und wird von einem jungen Musiker verehrt, liebt aberheimlich ihren Schwager Jan und flüchtet vor dieser Liebe ins Kloster. Katharina indessen verfällt einemkommunistischen Widerstandskämpfer und folgt ihm in den Untergrund. http://www.filmportal.de/film/der-maedchenkrieg_c4fe0ac1936541c08e4b5506d2061ca7 Der Mädchenkrieg – Synopsis / Bernhard Sinkel „Der Mädchenkrieg“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1976. Er entstand nach der gleichnamigenRomanvorlage von Manfred Bieler. Der Mädchenkrieg erzählt die Geschichte einer deutschen Familie in Prag, in den Jahren 1936 bis nach1945. Jahre, in denen in Europa und der ganzen Welt der Teufel los war und die Hölle sich von Deutschland aus verbreitete. Ein sächsischer Bankkaufmann tritt auf Empfehlung eines tschechisch-jüdischen Industriellen in die Leitung einer großen Prager Bank ein. Mit seinen drei Töchtern und dem kleinen, erblindeten Sohn ziehtder Witwer in eine vornehme Prager Villa ein. Dort beginnt für alle, vor allem aber für die im Wesen undCharakter höchst unterschiedlichen Töchter, ein neues, anderes Leben. Die politischen Zeichen der Zeit stehen auf Sturm, und die heile Welt der Bankiersfamilie gerät mit unerbittlicher Kontinuität ins Wanken. Und unter dem stetig abbröckelnden Lack wird Wesentliches sichtbar: der Mensch wird auf sich selbst zurückgeworfen und zu Entscheidungen gezwungen, die ihnganz fordern. Hitler marschiert in Prag ein, die Wochenschauen zeigen jubelnde Menschen. Die Regie geht dabei hinterdie befohlenen Jubel-Fassaden und zeigt deutlich, was das Volk wirklich bewegt, erschreckt und ängstigt. Und mittendrin eine Familie von Reichsdeutschen: Gäste in einem fremden Land und plötzlich derenEroberer? Der Bankier bekommt die Schizophrenie der Situation am deutlichsten zu spüren: er kann sichder Konspiration nicht entziehen. Er ist der pflichtbewusste opportunistische deutsche Untertan, der einerseits einmal gegebenes Vertrauen nicht enttäuschen will und kann, andererseits aber auch gegen dieeigene Obrigkeit keinen Widerstand leistet. Er ist ein Provinzler, der Karriere machen will, so wie es ihmder inzwischen untergetauchte jüdische Industrielle sagt, dem er einen Pass zur Flucht bringt. Und derJude sagt ihm auch: "Ich hatte Sie durchschaut. Aber das Ganze, den ganzen Mechanismus, den habe ichnicht durchschaut.“ In diesem undurchschaubaren Mechanismus haben die drei Mädchen mit der Entschiedenheit der Jugendgehandelt. Die Älteste hat kühl berechnend einen tschechischen Fabrikanten geheiratet, führt eine glücklose Ehe, steigt aber in dessen Geschäfte ein. Die Zweitälteste versucht, ihrer unglücklichen Liebe zudem Schwager durch den Eintritt in ein Kloster zu entfliehen, und als sie die Vergeblichkeit dieses Versuches begreift, ist es auch für die Liebe, die ihr ein junger Komponist entgegenbringt, zu spät. DieJüngste, intellektuellste der Drei, schließt sich mit kompromissloser Überzeugung dem kommunistischenWiderstand an. Am Ende, als der unmenschlichste aller Kriege vorbei ist, stehen die Mädchen vor demNichts, vor der Rückkehr nach Deutschland. In den zehn Jahren in Prag haben sie, jede für sich, ein ganzesLeben hinter sich gebracht. Ein Leben, das sie kaputt gemacht hat, das ihnen aber auch die Chance desNachdenkens gelassen hat. "Langsam hört in den eroberten Gebieten die Angst auf. Nur wer Deutscher ist, wird sie nicht verlieren"heißt es gegen Ende des Films. http://bernhardsinkel.com/webspace/Madchenkrieg_Synopsis.html